Liebe Leser:innen!
Aufgrund der vorübergehenden Verkleinerung unseres Redaktionsteams müssen wir den Erscheinungsplan unserer Zeitschrift in diesem Jahr anpassen. Statt der gewohnten Sommerausgabe im Juni und der Winterausgabe im Dezember erscheint espero im Dezember als Doppelnummer: espero, Nr. 9/10. Wir bitten um Verständnis für diese Änderung.
Mit dieser Ausgabe feiern wir gleich mehrere Jubiläen: Zum einen ist es die zehnte Ausgabe seit dem Neustart von espero als undogmatisch-libertäre Zeitschrift, die seit Anfang 2020 als Open-Access-Publikation kostenlos über unsere Homepage bezogen werden kann und sich mittlerweile zur reichweitenstärksten libertären Zeitschrift im deutschsprachigen Raum entwickelt hat. Zum anderen würdigen wir mit dieser Ausgabe den 100. Geburtstag des britischen Anarchisten Colin Ward (1924-2003), dem Begründer des modernen pragmatischen Anarchismus, in dessen Tradition wir uns und unsere Zeitschrift sehen.
Die Doppelnummer bietet ein abwechslungsreiches Programm: Die Historikerin Sophie Scott-Brown porträtiert Colin Ward und die von ihm herausgegebene Zeitschrift Anarchy, während Ulrich Klemm eine moderne Theorie libertärer Vergesellschaftung in der Tradition Wards vorstellt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der israelisch-palästinensische Konflikt aus anarchistischer Perspektive mit Beiträgen von Kay Schweigmann-Greve, Fredy Perlman und Uri Gordon. Ein dritter Themenschwerpunkt beleuchtet die Beziehungen zwischen dem modernen Anarchismus und der Punk-Bewegung mit Texten von Peter Seyferth (für Deutschland), Grzegorz Piotrowski (für Polen) und Mariana Calandra (für Südamerika) und Peter Seyferth (für Deutschland).
Hinzu kommen Beiträge über die zwei russischen Anarchisten Pjotr Kropotkin und Nestor Kalandarischwilli von Stephan Krall und Ewgeniy Kasakaow, ein weiterer Beitrag von Uri Gordon über den jüdisch-amerikanischen Anarchisten Fredy Perlman, der zu den herausragenden Figuren des Neoanarchismus in den USA zählt, sowie ein literarisch-philosophischer Beitrag von Thomas Keith mit einem anregenden Dialog über Theokratie als Anarchie. Tomás Ibáñez schließlich beleuchtet in seinem Beitrag die von Legenden umwobene Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des A-im-Kreises, jenes weltweit ikonischen Symbols des Anarchismus, das er vor genau sechzig Jahren in Paris „erfunden“ hat. Ein weiteres, drittes Jubiläum also, das wir mit dieser Herbstausgabe würdigen können.
Abgerundet wird die Jubiläumsausgabe durch Rezensionen aktueller Neuerscheinungen. Nähere Informationen zum Inhalt der Doppelnummer finden sich online auf der Vorschauseite von espero, Nr. 9/10.
Wir freuen uns, Euch mit unserer neuen Ausgabe der espero wieder ein vielfältiges und spannendes Leseerlebnis bieten zu können.
Last but not least: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, unser Projekt einer kostenlos erscheinenden undogmatisch-libertären Zeitschrift zu unterstützen, sei es durch Spenden oder auch durch ein direktes Engagement als Autor:in, Übersetzer:in oder Korrektor:in. Wir sind wir für jede Form der Unterstützung dankbar.
Mit herzlichen Grüßen
Die espero-Redaktion aus Berlin, Frankfurt am Main und Potsdam
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